Ralf Odermann - »Paint Sounds«

Like es oder nicht, aber in diesem Jahr hat sogar das Kunstzelt seinen DJ. Ralf Odermann, Bochumer aus Leidenschaft und vielen älteren Clubgängern bekannt durch Tanztempel wie das „Logo“, das „Prinz“ oder in den 90ern vor allem das „Planet“, hat zwar nie eine Kunstschule besucht, immerhin aber so ausreichend in Grafikdesign reingeschnuppert, dass er nicht nur die Flyer für seine Spielstätten entwarf, sondern auch Plakate und Cover für zahlreiche Bands und Labels.

Über die Auseinandersetzung mit digitaler Kunst, Gehversuche auf dem iPad und erste erfolgreiche Ausstellungen landete er während der Pandemie schließlich bei der großen Leinwand und richtiger, analoger Farbe. Was seine Werke dabei prägt: Er bleibt der Musik größtenteils treu. Lässt sie aber nicht mehr auf seinen Tellern rotieren, sondern hebt die Gesichter dahinter ins durch seine Augen gefilterte Rampenlicht.

Die Suche nach der großen Pose, der künstlerischen Übertreibung ist dabei zweigleisig. Einerseits sind die Portraitierten in ihrem Schaffen oft genau dafür bekannt. David Byrne, Amy Whinehouse, Greg Sage, um ein paar zu nennen. Andererseits überspitzt Odermann selbst ebenso schon allein durch Farbenpracht und Lebendigkeit. Ikonen des (Post-) Punk, aus Genres von Hiphop über Techno und Rock bis zum Jazz – von Dirk Pleyer kuratiert und an allen drei Tagen in der Galerie im Park hinter der Comedy- und Kleinkunstbühne.

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